Gelegentliches Sodbrennen tritt bei rund einem Viertel der westlichen Bevölkerung auf. Die Symptome sind ein brennendes Gefühl unter dem Brustbein und saures Aufstoßen. Sie entstehen durch den Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre, bis hin zum Mund, wodurch die Schleimhäute gereizt werden. Ein schmerzhaftes Druckgefühl im Oberbauch kann ebenfalls auftreten. Schwere und üppige Mahlzeiten sind oft die Ursache, manchmal verschlimmert durch Liegen, viel Kaffee, Alkohol und Rauchen. Weitere Quellen des Sodbrennens können ein gereizter Magen, ein Magengeschwür oder eine Entzündung der Magenschleimhaut, beziehungsweise der Speiseröhre sein.
Wer nur ab und zu Sodbrennen hat, der muss sich nicht weiter sorgen. Hier helfen schon kleine Tipps und ein wenig Achtsamkeit beim Essen, um den nächsten Vorfall zu vermeiden. Sollte das Sodbrennen jedoch häufiger auftreten, kann mehr dahinterstecken, wie etwa eine Refluxkrankheit. Hier sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden, der eine Diagnose stellen und entsprechende Lifestyle-Veränderungen oder Medikamente vorschlagen kann, die langfristige Linderung verschaffen sollen. Denn dauerhaftes Sodbrennen schadet den empfindlichen Schleimhäuten der Speiseröhre immens und kann auch Zähne und Zahnfleisch angreifen.
Was kann man gegen Sodbrennen tun?
Die folgenden Tipps betreffen das gelegentliche Sodbrennen, wie etwa nach einem besonders großen Abendessen oder als häufiges Symptom während der Schwangerschaft. Hier können einige Hausmittel bereits viel von den Schmerzen lindern.
- Tipp 1: Nahrungsmittel, die viel Stärke enthalten
Weißbrot, Zwieback oder Kartoffeln – sie alle sind gut darin, Flüssigkeiten aufzusaugen und das besonders schnell. Die in ihnen enthaltene Stärke kann sofortige Linderung bei Sodbrennen verschaffen und noch dazu sind sie auch in Notfällen in fast jedem Haushalt leicht zu finden.
- Tipp 2: Bequeme Kleidung
Es lässt sich natürlich nicht immer planen, aber manchmal weiß man, dass an diesem Abend ein großes Festmahl wartet. Hier empfiehlt es sich Kleidung zu wählen, die locker sitzt und dem Magen viel Platz gibt, vor allem wenn er voll ist. Enge Sachen schnüren ein und verstärken den Säurefluss nach oben zusätzlich.
- Tipp 3: Der richtige Drink
Wasser, das besonders reich an Hydrogencarbonat ist, kann wie ein Neutralisierer gegen Säure wirken. Warmes Wasser, gemischt mit Heilerde, verbindet gleich zwei Stoffe, die das Sodbrennen bekämpfen, allerdings ist dieser Mix nicht für jeden etwas. Hafer- und Mandelmilch können ebenfalls ausprobiert werden, alternativ kann man Haferflocken oder Mandeln langsam kauen.
- Tipp 4: Das Kissen höher legen
Sodbrennen wird im Liegen oft noch schlimmer. Mitten am Tag ist das vielleicht kein Problem, aber beim Einschlafen kann es zu erheblichen Schmerzen kommen. Hierbei kann es helfen, den Kopf höher zu legen, etwa mit einem zusätzlichen Kissen, sodass die Säure in der Speiseröhre zurück in den Magen fließen kann.
Dauerhafte Veränderungen und Vorsorge gegen Sodbrennen
Wenn das Sodbrennen immer häufiger auftritt und kleine Tricks nicht mehr weiterhelfen, muss zu Veränderungen gegriffen werden, die tiefer greifen.
Raucherstopp
Rauchen spielt nicht nur beim Sodbrennen eine Rolle, es schadet dem gesamten Körper. Nikotin lässt mitunter auch Muskeln schwächer werden, wie etwa den Schließmuskel der Speiseröhre, wodurch Säure auf ihrem Weg nach oben nicht mehr gestoppt werden kann. Oft leichter gesagt als getan, lohnt sich jedoch ein ernsthafter Versuch, die Zigaretten aufzugeben, um die Schmerzen endlich loszuwerden.
Reduzierung von Stress
Seelische und mentale Anspannung hat körperliche Folgen, vor allem, wenn sie zu einem Dauerzustand wird. Stress sammelt sich buchstäblich im Magen, der im regen Austausch mit dem Nervensystem steht, und regt dessen Säureproduktion an. Entspannungstechniken sind hier ein Anfang. Für viele Menschen liegt hinter ihrem Stress jedoch ein größeres Problem, was nicht einfach mal in zwei Wochen beseitigt werden kann. Von Yoga bis hin zur Psychotherapie kann hier alles als Hilfestellung in Betracht gezogen werden.
Ernährungsumstellung
Eine besonders fettige Ernährung, noch dazu Zucker und viel Kaffee – ein Traumrezept für die Entstehung von Sodbrennen, denn der Magen entleert sich hier besonders langsam und Säure sammelt sich an. Hin und wieder gut essen, das ist kein Problem. Für wen es jedoch zur Gewohnheit geworden ist, einen üppigen Speiseplan zu haben, der sollte diesen umstellen, um Sodbrennen zu bekämpfen.
Häufig gibt es für jeden Menschen individuelle Nahrungsmittel, die ihn besonders sauer aufstoßen lassen. Dabei kann von Gewürzen, über Softdrinks, bis hin zu Wurst- und Brotwaren alles dabei sein. Bei Sodbrennen gilt, diese möglichst zu meiden oder nur in geringen Mengen zu konsumieren. Langsamer essen, kleinere Mahlzeiten und Bewegung nach dem Essen sind zusätzliche Faktoren, die helfen können.