Früher sah man sie nie dort, heute ist es ein Ort, an dem Sie sich durchaus sehen lassen können. Frauen in Führungspositionen sind im Vergleich zu Ihren männlichen Kollegen zwar immer noch nicht gleichmäßig besetzt, doch sie nähern sich mit großen Schritten größeren Aufgaben an. Frauen haben in den letzten Jahren den dazu gehörigen Anspruch auf Führungspositionen angemeldet und müssen nun um ihre Vormachtstellung in den oberen Etagen kämpfen. Doch kann ihnen die Gleichstellung in dieser Hinsicht tatsächlich gelingen? Und wollen Frauen das alles überhaupt?
Dort, wo die Luft dünn wird
Da ganz oben, wo die Luft kaum noch zum Atmen reicht, muss man sich behaupten. Bisher mussten dies hauptsächlich Männer. Es wird sich bekämpft mit harten Bandagen, teilweise ohne Rücksicht auf Verluste. Ist dies wirklich ein Ort, an dem Frauen sein möchten und wo sie sich wohl fühlen würden? Nun, um sich wohl zu fühlen, sollte vielleicht nicht unbedingt eine Führungsposition bekleidet werden. Wer in eine Führungsposition aufsteigt – ob gewollt oder eher zufällig – sollte sich dessen schon vorab bewusst sein. Ansonsten ist der Ort, an dem die Luft sehr dünn sein wird und dann noch gekämpft werden muss, nicht der richtige Ort.
Alte Führung in neuem Gewand?
Die spannende Frage wird sein wo eigentlich der Unterschied der beiden Geschlechter in Führungspositionen und ihren jeweiligen Stärken liegt. Führen Frauen anders, vielleicht sogar besser?
Das lässt sich so einfach nicht sagen. Frauen legen grundsätzlich sicher mehr Wert auf Kommunikation und die gemeinsame Arbeit im Team. Dieses Verhalten kann (ver-)binden, ist aber vielleicht gar nicht immer notwendig. Ein guter männlicher Chef sollte diese Skills ebenfalls besitzen, er wird sie dann aber eher sporadisch einsetzen und mehr in der Führungsrolle verhaftet sein.
Beides kann ein leichter Vorteil oder eben auch ein Nachteil sein. Natürlich kommt es immer darauf an, würde der geneigte Jurist sagen. Und was sagen die Mitarbeiter? Die sehen in erster Linie, dass möglichst ein Mensch sie gut führt, und zwar in guten sowie in schlechten Zeiten. Dann sollte es eigentlich relativ egal sein, welches Geschlecht führt.
Das (K)leid der Frauen
Das Kleid und das Leid der Frauen in höheren Positionen ist gleichzeitig ihr Dilemma. Auf der einen Seite wird sie optisch mehr und kritischer beäugt, auf der anderen Seite darf eine eigene Schwangerschaft keine Rolle mehr spielen, wenn sich eine Frau in einer Führungsposition befindet oder auf dem besten Weg ist, dorthin aufzusteigen. Dies könnte ein guter Grund sein warum es bis heute nicht sehr viele Frauen in Führungspositionen gibt. Es kommen im Prinzip nur Frauen in Frage, die sich ausschließlich der Karriere verschreiben wollen. Dann haben sie gute Chancen mit Männern in hohen Positionen auf Augenhöhe zu arbeiten.
Alle anderen Frauen werden weiterhin in diesem Dilemma verhaftet bleiben, ohne das sie etwas dafür können. Sie können die Situation auch nicht ändern. Das Outfit können sie natürlich anpassen, den Kinderwunsch unter Umständen nicht. Man könnte nun sagen, mit gutem Willen und der richtigen Organisation bekämen Frauen das alles unter einen Hut. Es gibt ja schließlich schon eigene Kinderbetreuung in großen Unternehmen, in denen Frauen quasi gleichzeitig Karriere machen könnten.
In der Theorie hört sich das gar nicht mal so schlecht an. Frauen wissen allerdings am besten, dass dies noch nicht einmal bei einem „normalen“ Job (gut) funktioniert. Wie soll das dann erst bei einer Führungskraft, die ja in der Regel noch mehr arbeiten muss und schon kaum Freizeit hat, funktionieren?
Karriere auf eigene Gefahr?
Apropos Regel: Es gibt da so ein paar Regeln, die nicht nur einmal im Monat stattfinden. Dafür müssten sich Frauen anpassen oder das ganze (von bisher Männern gemachte) Konstrukt komplett umwerfen und neu erfinden. Manche Frauen wurden und werden gelockt und verführt, um Führung selbst zu übernehmen. Viele haben sicher gemerkt, dass dies dann doch nicht ganz so einfach ist oder nicht zu ihrem Leben passt. Andere Frauen dagegen haben „Blut“ geleckt und wollen sich den „neuen“ Herausforderungen stellen.
Abschließend bleibt auf jeden Fall festzuhalten, dass beide Geschlechter grundsätzlich dazu in der Lage sind, Führungspositionen übernehmen zu können. Unternehmen sollten daher Frauen und Männern gleichermaßen die Türen dazu öffnen. Durchgehen durch diese Tür ist dann aber wirklich auf eigene Gefahr … aber wem es in der Küche zu heiß ist, muss ja auch kein Koch werden!